Schüleraustausch

Besuch der polnischen Gastschüler in Schonungen

Nachdem wir im vergangenen Herbst mit 13 Schülerinnen und Schülern nach Gilowice in Polen gereist waren, besuchten uns unsere Austauschschüler in der Woche vom 06.-12. April 2025 in Schonungen. Am späten Sonntagnachmittag kamen unsere Gäste am Bahnhof in Schonungen an.

Der Montag begann mit einer Führung durch unser Schulhaus. Auch wenn die Klassenzimmer im Naturwissenschafts-Gang wegen der Speaking Tests nicht besichtigt werden konnten, gab es einiges zu sehen und auszuprobieren, zum Beispiel in den Musikräumen. Danach frühstückten wir gemeinsam das leckere Essen, das Frau Heuberger zusammen mit einigen Siebtklässlern vorbereitet hatte.

Zur offiziellen Begrüßung durch die Schulleiterin, Frau Seuffert, kam auch der Bürgermeister von Schonungen, Herr Rottmann, dazu

Anschließend wurden wir in Gruppen aufgeteilt und arbeiteten am Projekt „Zweitzeugen“. Dabei erarbeiteten wir Informationen zum Leben verschiedener Zeitzeugen, die von jeder Gruppe perfekt präsentiert wurden.

Am Abend besuchten wir in privaten Gruppen das Würzburger Frühjahrs-Volksfest und probierten einige Attraktionen wie den „Breakdancer“ und den „Predator“ aus.

Leon Eckert, Martin Bedenk

Am Dienstag fuhren wir mit Herrn Tallafuß und Herrn Pitter nach Nürnberg zum Dokumentationszentrum. Vormittags besichtigten wir das Reichsparteitagsgelände und erfuhren bei der geführten Tour viele interessante Informationen zur Propaganda-Methodik der Nazis. Wir lernten die verschiedenen Mechanismen kennen, durch welche das totalitäre System seine Diktatur aufbauen und die Kontrolle über das Volk gewinnen konnte. Wir konzentrierten uns dabei auf die Methoden Propaganda, Einschüchterung und Manipulation, welche die Wahrnehmung in der Bevölkerung erfolgreich beeinflussten und ihre Fähigkeit zum kritischen Denken nahm.

Beim Workshop „Zwischen Anpassung und Widerstand – Jugendliche im Dritten Reich“ diskutierten wir auch, warum die Nazis so erfolgreich waren, Kinder und Jugendliche zu gewinnen. Diese waren besonders anfällig für ideologische Einflüsse, besonders, wenn sie von klein auf so erzogen wurden, dass sie Autoritäten gehorchen und den „Feind“ hassen müssen.

Laura Haubold, Leonie Tallafuß, Lena Lehrach

Nach einigen Problemen mit der Deutschen Bahn kamen wir am Mittwoch später als geplant in Bamberg an. Zuerst führte uns Frau Sürig durch die Innenstadt und wir sahen die schönen Gebäude und Sehenswürdigkeiten der Stadt sowie die Boote auf dem Fluss. In der Mittagspause konnten wir Bamberg selbst in Kleingruppen erkunden.

Am Nachmittag nahmen wir an einer Führung zum Thema „Stolpersteine“ teil, die von den deutschen Schülern für die polnischen übersetzt wurde. Wir lernten viel über die jüdischen Menschen, für welche die Stolpersteine gelegt wurden. Sie haben damals in Bamberg gelebt und wurden von den Nazis verschleppt und getötet.

Ebenfalls etwas verspätet fuhren wir gegen 17 Uhr zurück. Trotz des vielen Laufens (wir sind etwa 20 000 Schritte gegangen!) war es ein lehrreicher, produktiver und schöner Tag.

Abends waren die meisten etwas erschöpft und ruhten sich in ihren Austauschfamilien aus. Manche hatten auch noch genug Energie, in die Schweinfurter Kletterhalle zum Bouldern zu fahren.

Selina Schillinger, Johanna Roeger, Laura Mallak, Jana Spyra, Corinna Reuter

Die „Initiative gegen das Vergessen“ widmet sich in Schweinfurt der Aufarbeitung der Geschehnisse in der Zeit des Nationalsozialismus ein. Am Donnerstag nahmen wir zusammen mit Frau Pennekendorf an einer Führung über die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter vor allem in der Schweinfurter Großindustrie teil. Viele der über 10 000 Zwangsarbeiter kamen damals aus Polen, wurden nach Schweinfurt deportiert und mussten hier in verschiedenen Fabriken oder auf dem Bau arbeiten.

Im Anschluss erkundeten wir Schweinfurts Innenstadt in Kleingruppen und verbrachten den Nachmittag mit unseren Gastfamilien. Abends trafen sich manche noch zum Schwarzlicht-Minigolf.

Julian Walther, Leanna Vickodil, Tristan Endres.

Am Freitag hatten wir das Glück, dass der Elternbeirat für die ersten beiden Stunden das gesunde Frühstück geplant hatte. So konnten alle Gastschüler gemeinsam mit den Klassen ihrer Austauschpartner frühstücken.

Nach der ersten Pause reflektierten wir gemeinsam die Erlebnisse der Woche und hielten die Erinnerungen auf einer digitalen Pinnwand fest.

Vor der offiziellen Zeremonie, bei der durch Frau Seuffert die Teilnahme-Zertifikate überreicht wurden, kam auch noch einmal Herr Rottmann, der Bürgermeister, zu Besuch, um die Gastschüler zu verabschieden.

Der Nachmittag wurde dann nochmal mit den Gastfamilien genossen, bevor am Samstagmorgen die Verabschiedung am Schonunger Bahnhof anstand, bei der die ein oder andere Träne nicht unterdrückt werden konnte.